Dororo
(ofdb)
Originaltitel/Alternativ:
Dororo
Land/Jahr: Japan, 2007
Regie: Akihiko Shiota
Darsteller: Satoshi Tsumabuki, Kou Shibasaki, Eita,
Mieko Harada;
Altersfreigabe: FSK 16
Laufzeit (ca.): 130 Min.
Inhalt:
Um Herrscher über das gesamte Land zu werden, hat
der Krieger Kagemitsu zwar nicht seine Seele, aber
seinen noch ungeborenen Sohn an Dämonen verkauft. Im
Gegenzug für seine Machtübernahme, bekommen 48
Höllenkreaturen nun Körperteile des bald zur Welt
kommenden Kindes.
Anstatt eines toten Wesens bringt die Mutter jedoch
ein kleines, merkwürdiges Ding zur Welt. Gänzlich
ohne Arme und Beine ist es erstaunlicherweise am
Leben. Kurzerhand befiehlt Kagemitsu den Tod seines
Sohnes, die Mutter hingegen setzt es lieber in der
Wildnis aus.
Ein Wunderheiler findet das kleine Bündel und peppt
es über Jahre hinweg wieder auf. Er bastelt ihm
künstliche Gliedmaße und trainiert es im Kampf. Als
der kleine Hyakkimura zu einem stattlichen Mann
herangewachsen ist, nimmt er die Jagd nach den 48
einstigen Dämonen auf - um so nach und nach seine
echten Körperteile wieder zurück zu bekommen. Auf
seiner langen Reise findet er in der hübschen Dororo
eine angenehme Wegbegleitung.
Fazit:
Für eine Produktion aus dem Jahre 2007 sind wir
eigentlich recht früh dran mit einem Release auf
deutscher DVD - doch lohnt sich das Teil überhaupt?
Zugegeben: die Story ist recht schräg - für eine
zünftige Mangaverfilmung (mit Erwartungsgemäß toller
Action) allemal interessant. Der Film beginnt auch
absolut launig und präsentiert uns einen furiosen
Kampf mit einem spinnenähnlichen Dämonen, doch baut
danach rapide ab.
Natürlich muss eine Geschichte erzählt werden, dabei
raubt man dem spaßigen Auftakt allerdings enorm die
Laune. Die Handbremse wird dermaßen schnell
angezogen, dass Langeweile aufkommt. Nach dem
wirklich tollen Auftakt plätschert alles erstmal vor
sich hin, bis es wieder ein paar actionreichere
Szenen zu bestaunen gibt. Doch kurz danach bricht
man abermals etwas mit dem Erzählfluss ein. Die
Dialoge sind anfangs eigentlich noch ganz in
Ordnung, scheinen nur kein Ende zu nehmen. Man
verrollt die Augen und schielt sich nach der
Vorspultaste.
Laut Packungsangabe wurden stolze 25 Mio. US Dollar
verschlungen - was man dem Teil allerdings nicht
immer ansieht. Teils sind die Effekte wirklich nett
(wenn auch nicht im ganz obersten Level) und an
anderer Stelle wirken die Darsteller in
Monsterkostümen schon unfreiwillig komisch. Mich
stört das nicht wirklich, doch so liefert man heute
selbst in Japan keine A-Ware mehr ab (war das
überhaupt so gewollt? - bei dem Budget gut möglich).
An Einfallsreichtum in Sachen Charakterdesign hat es
den Machern anscheinend nicht gefehlt. Die zum Teil
sehr billigen Monster sind sehr ausgeflippt - teils
schon lachhaft entworfen. So gibt es von komischen
Raupenwesen bis zu bescheuerten Riesenbabys alles an
sonderbaren Gestalten. Für ein jüngeres Publikum hui
- für die FSK 16 (und drüber) Zielgruppe wohl eher
naja.
Bei den Hauptfiguren war man hingegen bodenständiger
und lieferte 2 Streiter, bei denen die Chemie ganz
gut stimmt. Sie agieren gefällig, auch wenn sie die
schier endlosen Dialoge runterleiern müssen.
Wenigstens in den Gefechten macht ihr Zusammenspiel
wieder Spaß.
Dororo hat so viel Potential verschenkt. Die Action
ist wirklich cool, die Darsteller gefallen, die
gewöhnungsbedürftige Musik ist erträglich, doch der
Erzählfluss ist nicht immer rund. Natürlich gibt es
auch in anderen Filmen mal ne Länge, doch hier
treten sie wiederholt auf. Ein schweres Manko! Mir
wäre ein temporeichere Inszenierung zu Gunsten der
Spielzeit lieber gewesen. Lieber aufregende 90
Minuten, statt 130 mit guten - aber auch weniger
interessanten Stellen.
Auf der Haben -Seite stehen ein paar sehr gefällige
Szenen, doch auf der Minus-Seite die bereits
beklagten Längen. Unterm Strich zwar gut, aber man
hätte viel mehr daraus machen können! Gaaaaaanz
knappe 6 von 10 (wobei ich erst mehr zu 5,5
tendierte...). Es hätte so ein geiler Film werden
können... schnief.
Wertung:
6/10
Review-DVD:
splendid Film/amazia (deutsche RC2 Doppel-DVD in
einer Tin-Box)
Testsprache:
Deutsch/5.1 (O-Ton und
Untertitel enthalten)
Bemerkungen:
Im Gegensatz zum Film, gab es
bei der deutschen DVD nichts zu meckern. Das Bild
ist sehr gut und die Soundabmischung teils wuchtig.
Synchrotechnisch ist auch alles gelungen. Insgesamt
sehr gute Arbeit!
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 07.01.2008
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