Dogs of Berlin - Staffel 1 (ofdb)
Original-/Alternativtitel: Dogs of Berlin
Land, Jahr: Deutschland, ab 018
Regie: Christian Alvart
Darsteller: Fahri Yardim, Felix Kramer,
Katharina Schüttler, Anna Maria Mühe;
FSK: ab 16
Laufzeit (ca.): 10 Episoden zu je ca. 50-60 Minuten
Inhalt:
Ein toter Fußballer sorgt für
Chaos in der Stadt. Während die Polizei fieberhaft
nach den Tätern sucht, spitzt sich die Lage zwischen
den einzelnen Clans immer weiter zu. Die Führung der
Einsatztruppen übernimmt dann ausgerechnet ein
Polizist, dem selber die Schulden bis zum Halse
stehen und dessen Vergangenheit nicht gerade von
Traurigkeit geprägt war...
Kritik:
Nach "4 Blocks" liefert uns diesmal Netflix eine
weitere Serie rund um Clankriminalität und die
pulsierenden Straßen Berlins. Obwohl die Parallelen
durchaus vorhanden sind, besitzt "Dogs of Berlin"
genügend Eigenständigkeit, um auf seine brillante
Weise an den Schirm zu fesseln.
Ohne großes Vorgeplänkel steigt der Zuschauer ab der
ersten Folge voll in das zuweilen sehr zwielichtige
Geschehen ein und kommt bis zum bitteren Ende
einfach nicht mehr davon los. Die Handlung entfaltet
sich hervorragend und entwickelt eine ordentliche
Tiefe - ohne zu komplex und zu unübersichtlich zu
werden. Trotz einiger zeitgleich verlaufenden
Handlungsstränge behält man stets den Überblick und
kann die Figuren problemlos zuordnen.
Sicherlich sind einige Charaktere recht
zweidimensional gestaltet, dennoch wirken sie
überwiegend sehr glaubhaft. Alle Beteiligten agieren
auf einem hohen Niveau und schrecken nicht vor
unbequemen Szenen zurück. Jede Rolle wurde mit dem
passenden Gesicht besetzt und as Resultat ist -
gepaart mit dem rauen Umgangston - richtig klasse
geworden.
Die Serie wirkt rau und echt, verliert aber nie
ihren Charme und wird auch nie unfreiwillig komisch.
Die Mischung aus Drama, Krimi, Action und ein wenig
Romantik geht wunderbar auf und verliert niemals
ihren Reiz. Es gab keinerlei Durchhänger oder
unpassenden Momente. Jede Episode endete so, dass
man unbedingt weiterschauen musste und bei einigen
Elementen Spielraum für eigene Interpretationen
ließ.
Immens stark übrigens auch die technische Seite, die
mit vielen Detaillösungen glänzte. Neben
sehenswerten Filtern, sauberen Kamerafahrten und
tollen Schnitten, ließen sich viele kleine
Nebensächlichkeiten wie hervorragend gestaltete
Logos oder Tattoowierungen beobachten. Manchmal
konnte man deren Zusammenstellung erst auf den
zweiten Blick erkennen - und dachte sich, wie schlau
das alles gestaltet sei. Hier ist die Liebe der
Macher einfach zu erkennen - und das verdient
ehrliche Anerkennung.
Neben "Dark" und "4 Blocks" ist "Dogs of Berlin" ist
weitere deutsche Ausnahme-Serie der jüngeren Zeit,
die hoffentlich auch international verdienten
Anklang findet. Die Inszenierung muss sich nicht vor
Hollywood verstecken und der Plot sollte auch im
Ausland verständlich sein. Klar werden hier einige
Klischees bedient und manche Dinge arg pessimistisch
gesehen - aber hey: das Konzept geht auf, das Teil
macht süchtig und ich verlange schnellstmöglich nach
Fortsetzung!
Wertung:
10/10
Testsprache:
Deutsch
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 01.01.2019
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