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// FILMREVIEW

Dellamorte Dellamore (ofdb)

Original-/Alternativtitel: Dellamorte Dellamore
Land, Jahr: Deutschland/Frankreich/Italien, 1994
Regie: Michele Soavi
Darsteller: Rupert Everett, Anna Falchi, François Hadji-Lazaro, Stefano Masciarelli;
Altersfreigabe: FSK ab 18
Laufzeit (ca.): 103 Min.
 

Inhalt:
Francesco Dellamorte lebt in der Kleinstadt Buffalore und verdient sich gemeinsamen mit seinem behinderten Kumpanen Gnaghi seinen Lebensunterhalt als Friedhofswärter.
Von den Einwohnern im Ort wird das sonderbare Team eher belächelt, doch kaum einer ahnt, dass die Legenden rund um deren Arbeitsstelle wahr sind. In der Nacht kehren die frisch Verstorbenen wieder aus ihren Gräbern und Francesco beseitigt die "Widerkehrer" mit einem gezielten Schuss in den Kopf - oder schlicht und einfach mit einer Schaufel.
Über all die Jahre ist dieser schräge Job leider zur traurigen Routine geworden und Dellamorte sinnt nach einem Leben fernab seiner nächtlichen Zombie-Begegnungen...


Fazit:

"Dellamorte Dellamore" gehörte seinerzeit zu den ersten Streifen, die ich auf meiner nunmehr über 10 Jahre alten Webseite besprochen habe, im Zuge einiger Layoutwechsel jedoch auf der Strecke geblieben und nicht mehr neu eingestellt wurden. Jetzt ist dieses grandiose Stück Filmkunst endlich auf Blu-Ray erschienen und hat einen neuen Text - oder sollte ich besser sagen: Kaufempfehlung - verdient.

Die Geschichte ist so herrlich, wie bizarr. Die Zombiethematik wurde auf ernüchternde, fast schon traurig-nachdenkliche Weise aufgegriffen und in beeindruckenden Bildern abgelichtet. "Dellamorte Dellamore" umgibt jederzeit eine düstere Grundstimmung, die selbst bei Szenen am hellen Tageslicht nicht verfliegen mag. Alles wirkt so befremdlich, aber dennoch so ansprechend und interessant. Es gibt viele kleine Details, viele Anspielungen und viele geniale Zitate - die selbst in der mittelprächtig vertonten, deutschen Version prima zur Geltung kommen. Wenn Francesco über die Welt sinniert und Sprüche wie "An einer bestimmten Stelle im Leben erkennt man, das man mehr tote als lebendige Menschen kennt" raushaut, muss man schon schmunzeln.

Das Szenario wirkt obgleich dieser lockeren Kommentare allerdings nie lächerlich oder zu unglaubwürdig - reale Bezüge und die düstere Aufmachen bleiben erstaunlich sachlich und animieren zum Nachdenken. Auch der Wiederschau- Wert ist enorm, da viele Dinge noch gar nicht konsequent nach einer ersten Sichtung verarbeitet werden können. Selbst bei wiederholten Anschauen ergeben sich neue Zusammenhänge und vor allem neue Interpretationen - was letztlich für ein sehr fein erdachtes Grundkonzept steht.

Auch auf Seiten der Darsteller kann man eigentlich nur Lobeshymen anstimmen. Selbst jede noch so kleine Nebenfigur wurde passend besetzt und hervorragend verkörpert. Anna Falchi bringt die richtige Portion Erotik ins Geschehen und Rupert Everett glänzt jederzeit mit cooler Mimik und entschlossenem Auftritt. Der geniale Score sorgt überdies für Gänsehaut und geht ins Ohr. Das Streichorchester hämmert sich ins Trommelfell, unterstreicht die gruslige Atmosphäre spitzenmäßig.

Mein kleiner Bericht zu "Dellamorte Dellamore" geizt nicht mit Superlativen - und das obwohl ich schon gar nicht mehr genau sagen kann, wie oft ich diesen Streifen schon gesehen habe. Hier passt einfach alles zusammen und beste Unterhaltung ist garantiert. Sicherlich muss man schon ein Faible für das morbide, sarkastische Szenario haben - aber dann kommt man auf voll auf seine Kosten. Tolle Optik, Gänsehautmucke, Splatter, Sex und Tiefgang - was will man mehr? Alles im Allem: fast perfekt!


Wertung:
9/10

Review-Blu-Ray: Starlight Film (deutsche Blu-Ray)
Testsprache:
Deutsch/5.1


Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 04.10.2011

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