Das Verschwinden der
Eleanor Rigby
(ofdb)
Original-/Alternativtitel: The Disappearance of
Eleanor Rigby
Land, Jahr: USA, 2014
Regie: Ned Benson
Darsteller: Jessica Chastain, James McAvoy, Viola
Davis, Ryan Eggold;
Altersfreigabe: FSK ab 6
Laufzeit (ca.): 118 Min.
Inhalt:
Sieben Jahre lang waren Conor und Eleanor ein
glückliches Paar - bis ein einschneidendes Ereignis
deren Leben für immer veränderte. Nach einem
Selbstmordversuch zieht Eleanor zu ihren Eltern und
bricht den Kontakt zu ihrem Freund überraschend ab.
Conor ist verzweifelt, kann sich die Situation nicht
erklären und setzt alles daran seine große Liebe
erneut zu gewinnen...
Kritik:
Nach dem tollen Trailer habe ich mich sehr auf
diesen Streifen gefreut und schreibe diese kurze
Kritik nun mit äußerst gemischten Gefühlen. Richtig
enttäuscht war ich nicht, jedoch habe ich mir das
Ding etwas anders vorgestellt und hadere mit meinen
Gefühlen.
Statt leichter, verträumter Teenie-Romanze wird hier
eine ernstes, stellenweise sogar deprimierendes
Drama geboten. Der Zuschauer wird über wichtige
Details im Unklaren gelassen - was sich letztlich
eine große Stärke erweißt. Das anfangs erwähnte
schlimme Ereignis wird erst nach und nach offen
gelegt - und manche Aktionen ergeben erst dann einen
echten Sinn. Die Perspektiven der Figuren werden
verständlicher und endlich versteht man den Grund
für die Flucht der weiblichen Hauptfigur.
Die Darsteller erwiesen sich als Glückgriff. Während
ich James McAvoy schon länger auf dem Radar hatte,
entpuppte sich die bezaubernde Jessica Chastain als
echte Überraschung. Die beiden verkörpern ihre
Rollen so glaubhaft, dass es stellenweise schon fast
weh tut. Große Gefühle werden so eindringlich
gespielt - da bleibt manchmal kein Auge trocken.
Neben all der Schwärmerei sei allerdings auch Kritik
angebracht. Zwar ist das Geschehen ruhig und
stillvoll eingefangen, aber kleinere Längen zeichnen
sich hierdurch sichtbar ab. Der Erzählfluss kommt
immer wieder ins Stocken und kann nicht allein durch
die gefühlsschwangere Atmosphäre getragen werden.
Der Zuchauer verliert zwar nicht vollkommen den
roten Faden, wünscht sich hin und wieder etwas mehr
Schwung oder Humor.
"Das Verschwinden der Eleanor Rigby" ist
anspruchsvolles Kino, welches ein schlimmes Ereignis
einfühlsam verarbeitet und durch seine eigene
Erzählweise anschaulich präsentiert. Mir sind ein
paar langwierige Momente sauer aufgestoßen, doch ich
möchte hier nicht für die Allgemeinheit sprechen.
Möglicherweise stört es nicht Jeden und man hält die
unspektakuläreren Abschnitte nicht für störend.
Unterm Strich bleibt der Status eines Geheimtipps
und die positiven Eindrücke überwiegen.
Wertung:
8/10
Review-Exemplar:
EuroVideo (Blu-Ray)
Testsprache:
Deutsch/Dolby Digital 5.1
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 05.06.2015
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