Blau ist eine warme Farbe
(ofdb)
Original-/Alternativtitel: La Vie d'Adèle -
Chapitres 1 & 2
Land, Jahr: Belgien/Frankreich/Spanien, 2013
Regie: Abdellatif Kechiche
Darsteller: Adèle Exarchopoulos, Léa Seydoux,
Jeremie Laheurte, Catherine Salée;
Altersfreigabe: FSK ab 16
Laufzeit: 179 Min.
Inhalt:
Adèle ist jung, hübsch und geht noch zur Schule. Sie
und ihre Freundinnen entdecken nun zusehends ihre
Sexualität und so beherrscht das Thema auch die
Unterhaltungen auf dem Schulhof.
Irgendwie ist Adèle jedoch unzufrieden mit ihrem
neuen Kerl. Die Beziehung läuft zwar soweit
harmonisch, aber sie vermisst das gewisse Etwas.
Durch eine Klassenkameradin macht sie erste
lesbische Erfahrungen und beschließt dieses Erlebnis
noch weiter zu vertiefen. Sie trennt sich von ihrem
Freund und tut sich mit der geheimnisvollen
blauhaarigen Emma zusammen...
Fazit:
Die Beurteilung von "Blau ist eine warme Farbe" fäll
mir wirklich nicht leicht. Eigentlich bin ich ja ein
großer Fan von ungewöhnlichen Titeln, die gerne in
eine gewisse "Arthouse-Richtung" abdriften, aber
hier wollte der Funken trotz aller Bemühungen nicht
so recht überspringen.
Der Titel ist mit drei Stunden äußerst lang - was
bei einem gut gemachten Erzählstil eigentlich kein
Problem ist. Fakt ist aber, dass sich viele Szenen
in zumindest ähnlicher Form ständig wiederholen oder
man minutenlang mit unspektakulären Beobachtungen
vorlieb nehmen muss. Es geht stellenweise arg
schleppend voran und hierdurch fesselt das Werk
einfach nicht. Da nützen auch die durchwegs
sympathischen und gut gespielten Figuren nichts -
man kann dem Treiben oftmals nicht immer voller
Aufmerksamkeit folgen und starrt an die Zimmerdecke
oder das Handy.
Die Geschichte ist an für sich nicht uninteressant.
Sie ist aus dem Leben gegriffen, nüchtern und ohne
große Übetreibung inszeniert. Die überwiegend jungen
Darsteller geben allesamt keinen Grund zur Klage und
fühlen sich "echt" an. Leider reicht die deutsche
Synchronisation nicht über das Mittelmaß heraus,
denn hin und wieder hören sich die Sprecher ein
wenig lustlos an - und fördern damit die eh schon
schwierige Konzentration nicht wirklich.
Auf dem Schirm passiert wenig, sehr wenig. Ein
echtes Actionfeuerwerk hätte niemand erhofft, aber
mehr Kurzweil wäre wünschendwert gewesen. So fällt
es - zumindest mir als Mann - extrem schwer, sich
mit den Figuren zu identifizieren und sich auch nur
ansatzweise mit deren Problemen auseinander setzten
zu können. Es geht zwar alles soweit authentisch
über die Bühne, dennoch reißt der rote Faden
aufgrund angesprochener, mangelnder Wachsamkeit
immer wieder ein. Anderen werken gelingt ja auch ein
unterhaltsamer Einblick in "fremde Welten", doch
hier funktionierte dies einfach nicht und das ist
extrem schade.
Gute Akteure, eine brauchbare Story - aber insgesamt
etwas langatmig und zäh. Nach all den positiven
Kritiken waren die Erwartungen an "Blau ist eine
warme Farbe" mitunter sehr hoch, doch schon in den
ersten Minuten machte sich die Ernüchterung breit.
Mir war der Titel jedenfalls zu behäbig und dadurch
leider auch zu uninteressant. Wer sich für die
Thematik erwärmt und nichts gegen gemächlich
erzählte Filme hat, darf allerdings gerne mal
reinschauen.
Wertung:
5/10
Review-Blu-Ray:
Alamode
Testsprache:
Deutsch/DTS-HD Master Audio 5.1
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 21.05.2014
<< Zurück
zur Übersicht |