Au Revoir Taipeh
(ofdb)
Original-/Alternativtitel: Yi ye Taibei
Land, Jahr: Taiwan/USA, 2011
Regie: Arvin Chen
Darsteller: Hsiao-chuan Chang, Amber Kuo, Ko Yu-Luen,
Jack Yao;
Altersfreigabe: FSK ab 12
Laufzeit (ca.): 84 Min.
Inhalt:
Kai befindet sich Taiwan und träumt von einem Leben
in fernen Frankreich. Seine Freundin ist bereits
dorthin aufgebrochen und er blieb einsam zurück. Das
Flugticket ist teuer und so muss er sogar
zwielichtige Jobs bei Gangstern aus der
Nachbarschaft annehmen. Natürlich läuft bei diesen
dubiosen Geschäften nicht alles nach Plan und eine
bezaubernde Buchhändlerin lenkt ihn überdies schon
fast von seinen Reiseplänen ab...
Fazit:
Mit "Au Revoir Taipeh" beweisen die Taiwanesen, dass
Sie ein Gespür für stillvolle Filmkunst aufweisen
und mehr als nur bleihaltige Actionfilme zu
präsentieren haben. Sie liefern in der Tat fast
schon eine kleine Filmkerle ab. Mit Bedacht sage ich
"fast", denn ganz perfekt war das Resultat nicht -
doch die guten Ansätze nicht zu übersehen.
Die Handlung ist überschaubar, was im Anbetracht der
kurzen Spielzeit auch als keine schlechte Wahl
erwieß. Die Charaktereinführung geht einwandfrei
über die Bühne und an die sympathischen Figuren
gewöhnt man sich sehr schnell. Nicht nur hier,
sondern auch optisch und von Inhalt her erinnerte
das Gezeigte stark an koreanische Produktionen oder
gar an Klassiker von Wong Kar Wai, die zuweilen
ähnlich strukturiert sind und ebenso einen
Independent -Einschlag besitzen. In einen Momenten
fast schon dokumentarisch wandelt man mit der
Hauptfigur durch die Straßen Taipehs und grübelt
über seine Sorgen und Probleme nach. Auch wenn die
gezeigte Welt für den Europäer etwas befremdlich
wirkt, sind die Träume und Wünsche nachvollziehbar
und authentisch - was letztlich den größten Reiz an
diesem Werk ausmacht. Das Szenario lädt zum
Abtauchen ein und verwöhnt uns mit überwiegend
lockerer Leichtigkeit.
Auch wenn das Geschehen stimmig, die Figuren
gefällig waren, so trüben ein paar kleinere Längen
hin und wieder das überwiegend runde Gesamtbild. Das
Interesse des Betrachter flacht gelegentlich ein
wenig ab und das obligatorische "Löcher in die Decke
starren" stellte sich leider hin und wieder ein.
Dies kostet den Streifen letztendlich auch eine
Wertung in höheren Regionen - dennoch dürfen Freunde
des asiatischen Kunstkinos mal reinschauen. Ich war
jedenfalls über die sympathische Machart sehr
angetan und lobe mir dieses Kontrastprogramm zu den
sonst üblichen Filmen des Landes. "Au Revoir Taipeh"
ist kein Hit, aber auch keine verschwendete Zeit.
Wertung:
6,5/10
Review-Blu-Ray:
Arsenal Filmverleih GmbH,
Testsprache: Deutsch/5.1
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 12.07.2011
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