Ambiguous
(ofdb)
Originaltitel/Alternativ:
Shûdan jisatsu: Saigo no bansan
Land/Jahr: Japan, 2003
Regie: Toshiya Ueno
Darsteller: Hidehisa Ebata, Noriko Murayama, Nikki
Sasaki, Minami Aoyama;
Altersfreigabe: Keine Jugendfreigabe
Laufzeit (ca.): 64 Min.
Inhalt:
Ambiguous erzählt keine durchgängige Geschichte,
sondern vielmehr bizarre Episoden, die sich um Lust
und Sehnsucht drehen. Unterschiedliche Charaktere
sehnen sich nach dem Tod, doch auf dem Weg dahin
überkommt sie stets der Drang mit dem jeweiligen
Partnern zu schlafen. Für diese Momente ist die Welt
in Ordnung, doch es dauert nicht lang bis man wieder
in Einsamkeit und Frust verfällt...
Fazit:
"Ambiguous" ist Anders. Der Inhalt ist schwierig zu
beschreiben, da es keine so richtig durchgängige
Story gibt. Die teils kurzen Episoden aus den Leben
ausgewählter Figuren faszinieren dennoch irgendwo
und sorgen für Aufmerksamkeit. Aufgrund der vielen
Sex-Szenen sollte man das Werk nicht in die
Schmuddelecke drängen, vielmehr etwas aus der Sicht
der Kunst betrachten. Die Verbindung von nackter
Haut und vielen depressiven Eindrücken wirkt fremd,
aber ungemein sehenswert. Die kurze Spielzeit
vergeht wie im Flug, was nicht zuletzt am
verfolgenswerten Ablauf liegt. Auch wenn die
häufigen Paarungsrituale ein Eckpfeiler der
Inszenierung sind, litt der Erzählfluss hierdurch
nicht sonderlich. Vielmehr wurden die Augen zwischen
den Storyfetzen verwöhnt, während der Kopf sich noch
so seine Gedanken zur Situation der jeweiligen
Person machte.
Weder die Sex-Einlagen, noch die ausdrucksweise der
Dialoge waren auf höchstem Niveau, doch störte dies
kaum. Das Geschehen wirkte umso schmutziger und
authentischer. Die Leistungen der Darsteller
gefielen und mach eine Szene war sicher nicht
einfach gewesen. Die Bilder sind natürlich und nicht
befremdlich auf Hochglanz getrimmt. Hätte hier auch
gar nicht gepasst und dem Streifen um sein Flair
beraubt. Die Klangkulisse hält sich im Hintergrund
und hebt somit die häufigen Stöhngeräusche der
Figuren hervor. Ist Geschmackssache, störte aber
nicht wirklich. Habe stellenweise die Lautstärke
etwas runtergedreht, weil sie etwas variierte,
konnte aber damit leben.
Kurze Texteinblendungen auf schwarzem Grund sorgten
für Überleitungen zwischen den Episoden. Sie waren
zwar nur bedingt tiefgründig, vermittelten jedoch
einen klaren Eindruck über die aktuelle Lage. Die
Botschaften waren verständlich und eindeutig zu
interpretieren. Löblich zudem die deutsche
Synchronisation des Streifens. Gerade bei solchen
Werken rechnet man trotz Veröffentlichung in unsrem
Lande meist mit Untertiteln - was die meisten
Betrachter sowieso direkt abschreckt.
Ein endgültiges Fazit für "Ambiguous" zu finden ist
schwierig. Das Thema ist eigenartig, versprüht aber
genug Charme und Interesse, um am Ball zu bleiben.
Einige Zuschauer werden von den (soften) Bildern
vielleicht etwas angewidert oder gar gelangweilt
sein, doch ich habe das Geschehen gerne verfolgt.
Von den Wertungen in der ofdb habe ich mich zum
Glück nicht abschrecken lassen und wurde für eine
knappe Stunde wirklich prima unterhalten. Zu keiner
Zeit hatte man den Eindruck einen erstklassigen Film
vor sich zu haben, aber - wie bereits erwähnt -
interessant und launig war das Teil dennoch. Hier
wurde kein Geld für großartige Effekte oder opulente
Kostüme verballert, sondern sich einfach auf die
Wirkung der natürlichen Machart verlassen. Die
Scheibe wird auf jeden Fall noch einmal ihren Weg in
den Player finden, denn ich fand "Ambiguous" richtig
gut.
Wertung:
7/10
Review-DVD:
Rapid Eye Movies/Universum (deutsche RC2 DVD)
Testsprache: Deutsch
Bemerkungen:
-
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 31.07.2009
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