72 Stunden – The Next Three
Days
(ofdb)
Original-/Alternativtitel: The Next Three Days
Land, Jahr: USA, 2010
Regie: Paul Haggis
Darsteller: Russell Crowe, Liam Neeson, Olivia
Wilde, Elizabeth Banks;
Altersfreigabe: FSK ab 16
Laufzeit (ca.): 133 Min.
Inhalt:
John Brennan hat eigentlich alles, was man im Leben
braucht: eine schöne Frau, ein gesundes Kind und ein
eigenes Haus. Doch als dann eines Morgens ein
Polizeitrupp sein Anwesen stürmt, bricht dies alles
in Scherben.
Seine Frau steht unter Verdacht, ihre Chefin
ermordet zu haben und die Indizien sind erdrückend.
Sie landet in Untersuchungshaft und letztlich im
Gefängnis. Die Gerichtsverfahren gehen alle Verloren
und die Hoffnung auf Entlassung wird immer geringer.
Auf legalem Wege scheint man der Freiheit wohl nicht
mehr beizukommen und so nimmt John Kontakt zu einem
"Profi-Ausbrecher" auf...
Fazit:
Bei Russell Crowe denke ich in erster Line an
actionreiche Werke, mit denen er sich einen durchaus
guten Ruf erarbeitet hat. "72 Stunden – The Next
Three Days" schlägt allerdings eher den Weg seines
"A Beautiful Mind" ein - was ich jetzt nicht auf
eine tiefgründige, sondern größtenteils eher ruhige
Handlung beziehe.
Es geht überwiegend ruhig, aber keineswegs
langweilig zur Sache. Die knappen 130 Minuten sind
intelligent und überraschend authentisch aufgebaut.
Crowe verkörpert hier einen besorgten Familienvater
und keinen unglaubhaften Helden mit übermäßig viel
Grips oder Muskelkraft. Er gibt sich quasi als "Normalo"
und macht die Sache somit nachvollziehbarer und
überhaupt interessanter. Man kann sich mit der
Hauptfigur identifizieren und gerade dies macht den
größten Reiz an der Sache überhaupt.
Die Geschichte baut sich langsam auf und fesselt
über die gesamte Laufzeit. Man spürt richtig, dass
die Handlung in verschiedene Kapitel unterteilt ist
- die nahtlos ineinander greifen. Nach dem Shock der
Verhaftung direkt zu Begin, wechselt man zu einer
ruhigeren Phase, um im letzten Drittel zielgerichtet
das Tempo zu erhöhen.
Neben Crowe machten auch die anderen Figuren - allen
voran sein kleiner Filmsohn eine gute Figur und
gaben keinen Grund zur Klage. Alle hielten sich
weitestgehend an die Maxime möglichst realistisch zu
wirken und überzeugten. Die Optik passte sich mit
zumeist kühlen Farben dem Szenario ansprechend an
und gab ein paar interessante Kameraeinstellungen
zum Besten. Die Gefühle der Figuren waren ungemein
greifbar.
"72 Stunden" ist kein typischer
Hollywood-Blockbuster und vermag für manche
Betrachter fast schon etwas träge zu sein. Ich
empfand den realistischen Stil jedoch sehr
faszinierend und so konnte mich der Streifen
durchgängig packen. Der Wiederschau-Wert dürfte zwar
gering ausfallen, doch als handwerklich gut
gemachter Thriller dürfte man seine Zielgruppe
gewinnen und so eine Empfehlung verdienen. Unterm
Strich ein geschickt inszenierter Thriller mit
langsamen, aber überraschenderweise fesselndem
Szenario.
Wertung:
7/10
Review-Blu-Ray:
Kinowelt (deutsche Blu-Ray)
Testsprache:
Deutsch/5.1
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 06.06.2011
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