10.000 B.C.
(ofdb)
Original-/Alternativtitel: 10,000 BC
Land, Jahr: USA, 2008
Regie: Roland Emmerich
Darsteller: Steven Strait, Camilla Belle, Cliff
Curtis, Joel Virgel;
Altersfreigabe: FSK ab 12
Laufzeit: 109 Min.
Inhalt:
D’leh ist Mitglied des Yagahl-Stammes und kämpft
stets um Anerkennung bei seinen Leuten. Dank einer
erfolgreichen Mammut-Jagd darf er dann endlich um
die Hand seiner Liebe Evolet bitten, doch die Freude
ist nur von kurzer Dauer. Finstere Sklavenhändler
aus einem weit entfernten Land überfallen das Dorf
und nehmen die blauäugige Schönheit samt anderer
Bewohner gefangen.
D’leh fackelt nicht lange und nimmt die Verfolgung
auf. Es wird eine lange und beschwerliche Reise
voller Gefahren und fremder Kulturen...
Fazit:
Spätestens seit "Stargate"
wissen wir, dass Roland Emmerich eine Vorliebe für
Wüstenszenarien und ägyptisch angehauchte
Zivilisationen hat. Mit "10.000 B.C." konnte sich
der gebürtige Stuttgarter mal wieder so richtig
austoben und beweißt erneut, dass er zumindest
visuell ein Gespür für großes Kino hat.
Dank der vertrauten Erzählstimme von Armin
Mueller-Stahl kommt man schnell ins Geschehen und
findet sich beim Stamm der Yagahl gut zurecht.
Verständlich werden die Figuren vorgestellt und
Ausgangslage der Geschichte definiert. Die Grenzen
zwischen Gut und Böse werden unmittelbar getrennt
und geben keinen Freiraum für andere
Interpretationen. Wie in einem gradlinigen Märchen
gibt es einen sofort erkennbaren Helden, eine
hübsche "Prinzessin" und eine schier übermächtige
Gegenfraktion.
Der Film ist allerdings Märchen und Abenteuerfilm
zugleich. Es gibt viel zu entdecken und die
weitläufigen, wunderschönen Kulissen animieren zum
Versinken. Die fremden Welten fühlen sich toll an
und wirken auf ihre Weise stimmig und glaubhaft. Die
unterschiedlichen Kulturen fallen genauso positiv
wie der technische Bereich ins Auge. Die
Computereffekte sind durchwegs erstklassig und sogar
die oftmals problematischen, animierten Tiere machen
ordentlich was her. Die Jagd zu Beginn ist genauso
faszinierend, wie die Massenszenen und riesigen
Bauten im letzten Part.
Auch wenn der Auftakt eher gemütlich ist, kommt das
Treiben im Laufe der Zeit gut und in Fahrt und weißt
kaum Längen auf. Dank der vielen interessanten Ideen
bleibt man immer gespannt am Ball und freut sich auf
die Dinge, die da noch kommen. Leider schwächelt der
Titel hier ein wenig - denn trotz großen
Einfallsreichtum vermisst man Etwas. Irgendwie
möchte man noch mehr verrückte Dinge zu Gesicht
bekommen und irgendwie hätte das Finale trotz
pompöser Inszenierung noch einen Ticken
spektakulärer ausfallen dürfen. Der Schlusskampf
wird dem voran gegangenen Ereignissen einfach nicht
gerecht und muss dem Rest gegenüber qualitativ den
Kürzeren ziehen.
"10.000 B.C." ist optisch und akustisch ein wahres
Fest für die Sinne und kaschiert damit ein paar
inhaltliche Durchhänger. Am Ende hätte man sich hier
und da (besonders beim Finale) ein wenig Mehr
erhofft, doch einen kurzweiligen Ausflug ist das
ungewöhnliche Szenario allemal Fall wert. Ich
persönlich wünsche mir jedenfalls mehr von solch
fanatasievollen - und vor allem technisch nahezu
perfekten - Werken. Vielleicht hat Emmerich noch ein
paar ähnlich gelagerte Projekte im Kopf und kann
diese auch in die Tat umsetzen...
Wertung:
8/10
Review-Blu-Ray:
Warner (Premium Collection)
Testsprache:
Deutsch/Dolby Digital 5.1
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 05.05.2014
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